- Isabel Betts
Zwei Herzen - eine Seele
Bist du neugierig, wie Praise und ich uns gefunden haben?
Unsere Beziehung war definitiv ein Überraschungs-Geschenk Gottes!
Es war im Dezember 2010.
In den letzten Stunden meiner ersten Reise nach Uganda habe ich von einer ledigen jungen Uganderin erfahren, die sich um 10 Waisenkinder kümmerte. Sie hatte gerade angefragt beim Pflegefamilien-Network Orphans Know More, ob ihr geholfen werden könnte, da sie am Ende war. Sie brauchte Unterstützung.
Zusammen mit meinem Mann Richard war ich nach Uganda gereist, um mich nach einem Dienst zu erkundigen, der sich um Waisenkinder kümmert. Es lag mir auf dem Herzen, eine einheimische Initiative von Neuseeland aus zu unterstützen.
Die Organisation Orphans Know More hat mich am meisten begeistert. Was gibt es besseres, als Waisen in Familien zu integrieren? Es ist ja bewiesen, dass Institutionen wie Waisenhäuser ungünstig sind für Kinder.
Prompt wurde ich gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, Finanzen zu finden, damit diese junge Frau mit ihren 10 Kindern auch unter dem Schirm von OKM aufgenommen werden konnte. Die Organisation hatte nämlich keine Mittel, ihr beizustehen.
Kurz nachdem ich wieder Zuhause war, kam eine Email mit Fotos und einer kurzen Biografie von Praise und jedem der Kinder.
Es war eine „Begegnung" vom Himmel.
Ein Pfeil hatte ins Schwarze getroffen.

Mein Herz war zutiefst betroffen.
Kaum hatte ich die tief berührenden Geschichten verschlungen, wusste ich, dass ich mich einsetzen wollte für Praise und ihre Kinderschar.
Im folgenden Jahr ist unsere Familie durch die USA gereist, und habe ich versucht, Sponsoren zu finden für Praises Kinder - ohne sie jemals kennengelernt zu haben.
Die Tour war eher ein Reinfall, aber Gott hatte einen anderen Plan.
Als ich Praise im September 2011 dann endlich in Person kennenlernen durfte, habe ich erfahren, dass eine der tollen OKM-Pflegefamilien ihr acht Monate zuvor die Kinder kurzerhand ganz abgenommen hatte. Sie war noch jung und sollte ihren Dienst in Kampala, Ugandas Hauptstadt, weiter verfolgen können, ohne den ständigen Druck zu haben, mit 10 Kindern ums Überleben zu kämpfen.
Gott gebrauchte sie schon seit Jahren ganz stark in der Jugendarbeit und durch ihre Musik.
Hier saßen wir nun, neben einem Schwimmbecken in einem Hotel, wo die Kinder sich im Wasser austoben durften - ein ganz seltenes Vergnügen.

Praise erzählte mir so ganz nebenbei, dass sie, seitdem sie die 10 Kinder „abgegeben" hatte, Gott ihr innerhalb kurzer Zeit weitere 17 Kinder in den Schoß gelegt hat.
Was?
Wie?
Ich war schockiert!
Ja, Gott hatte ihr durch eine Vision klar mitgeteilt, dass er ihre Hände leer gemacht hatte, damit sie andere Kinder aufnehmen konnte.
Ich war fasziniert.
Und neugierig.
Ich habe sie gefragt, ob ich sie besuchen könnte in Kampala, zwei Stunden entfernt, auf meinem Weg zum Flughafen.
Da gab es dann eine weitere Begegnung vom Himmel.
Ich war nur etwa eine Stunde dort.
Die Kinder haben mir ein paar berührende Lieder und Tänze vorgeführt.
Ein süßer kleiner Knirps klebte fast die gesamte Zeit wortlos auf meinem Schoss.

Er hat bei dieser Gelegenheit gnadenlos mein Herz gestohlen. Daraufhin war es sein Gesicht, das jedes Mal vor mir erschien, als meine Gedanken zu den vielen hilfsbedürftigen Kindern in Uganda schweifte.

Nach dem Abschiedsfoto waren alle anderen wieder ins Haus verschwunden.
Nur er war noch da geblieben.
Siehst du, wie er seltsamerweise neben dem Auto verweilte, während sich mein Fahrer etwas Zeit lies, fortzufahren?
Ich konnte es mir nicht verkneifen, noch diese zwei Fotos zu knipsen.
Bis heute genießen wir beiden eine besondere Beziehung.
Gott sei Dank hatte ich den Rest des Tages für mich alleine in einem Gästezimmer in der Nähe vom Flughafen.
Ich hab nämlich nur geheult.
Geschluchzt.
Mehrere Stunden lang.
Ich war zutiefst bewegt von der Begegnung und den Geschichten, die ich gehört hatte!
Praise machte GENAU das, was ich seit meiner Kindheit machen wollte:
Kinder von den Straßen, öffentlichen Toiletten und Verkehrsmitteln, sowie aus tragischen Umständen zu retten.
Das Mindeste, was ich tun konnte, war Praise dabei zu unterstützen.
Ich habe später herausgefunden, dass sie genau das Gleiche empfunden hat während meines kurzen Besuchs:
eine tiefe Verbindung.
Ein Herz, eine Seele.
Zwei sehr unterschiedliche Menschen
mit verschiedenen Hautfarben
von zwei verschiedenen Kontinenten
mit total gegensätzlichen Hintergründen
hatten sich gefunden.
Nur in einem waren wir eins:
Wir hatten das gleiche Herz für Waisen und schutzbedürftige Kinder - und Gott!
Bald entwickelten wir beide uns zu einem ungewöhnlichen „Mutter-Tochter“-Paar
(sie hat mich Ende 2012 gefragt, ob ich ihre „Mutter“ werden wollte)
und zu Partnerinnen im Dienst!
Mehr erfährst du in meinem Blog.
Schau hinein!
In meinem englischen Blog findest du eine bunte Mischung.
- Du erfährst etwas über mich und Praise und darüber, wie wir quer über den Erdball zu zweit an einem Seil für Kinder in Uganda ziehen. Wenn du am 20. November 2011 nachschaust, kannst du in einem Video sehen, wie die Kinder bei meinem ersten Besuch für mich gesungen und getanzt haben.
- Ich erzähle über meine Familie mit meinen fünf abenteuerlustigen Kindern.
- Außerdem erfährst du, wie Menschen in der Mission Gott in aller Welt dienen, und was Christen in Neuseeland bewegen.
Blog: www.ibetts.blogspot.com